Günther Obermaiers Webseite




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13.09.2014   Miras erster Geburtstag
Diese Woche hatte unsere jüngste, Mira, ihren ersten Geburtstag. Seit einer Weile krabbelt sie herum, zieht sich hoch und steht, wenn sie sich mit einer Hand festhalten kann. Natürlich ist so ein Krabbelkind anstrengend, aber wenn ich sie mit ihren beiden älteren Schwestern vergleiche, ist sie wesentlich pflegeleichter. Zumindest so, wie ich sie drei Tage die Woche erlebe. Sie beschäftigt sich viel eher längere Zeit alleine am Boden, ist nicht ganz so quengelig und lässt sich leichter ins Bett legen. Dort schläft sie nach einem Fläschchen meist die ersten 3-4 Stunden der Nacht durch. Für Uli, die sie in der zweiten Nachthälfte und die restlichen vier Tage hat, ist sie anstrengender, weil sie den zweiten Nachtteil viel unruhiger ist.

02.09.2014   not my president
Der Repräsentant unseres Landes, der sich für uns und sein Land in fast jeder Rede schämt, setzte in seiner gestrigen in Danzig einen weiteren Tiefpunkt seiner Präsidentschaft.
Diesmal schiebt er Russland die Schuld an der Aufkündigung der Partnerschaft mit dem Westen zu und begeht in meinen Augen damit eine grobe Geschichtsverdrehung.
Zuerst unterstützt der Westen mit Geld einen Putsch gegen den gewählten Präsidenten der Ukraine, dann unterstützt er das an die Macht gekommene Regime und hilft diesem bei der Bekämpfung des Teils der ukrainischen Bevölkerung, der lieber nicht unter der neuen Regierung leben möchte. In anderen Ländern, wie Syrien, wo der Westen die Aufständischen unterstützte, wurden uns diese als die guten Rebellen gegen das Böse präsentiert, was aus Teilen davon geworden ist, sieht man jetzt an ISIS. In der Ukraine aber sind die Separatisten Terroristen, nur weil sie gegen die wirtschaftlichen Interessen des Westens handen. Man stelle sich das Szenario Ukraine und Russland mal analog mit Mexiko und den USA vor!
Noch ein passender Artikel zu Gaucks Rede von Dieter Spethmann bei www.geolitico.de unter dem markigen Titel "Gauck ruft zu den Waffen", dort ist auch das Manuskript widergegeben.
Wenn ich mir das Verhalten unserer politischen Führung so ansehe, würde ich gern wissen, ob irgendwelche Kreise in den USA etwas gegen Merkel und Gauck in der Hand haben, um deren kriecherisches und schädliches Verhalten zu erzwingen.

22.08.2014   Es ist etwas faul II
In den zwei Wochen seit dem letzten Kommentar hier hat sich ... nichts getan. Ich habe im Internet inzwischen eine interessante Analyse gefunden ( hier ), die zum Schluss kommt, dass das bei Snizhne gesichtete Abschussfahrzeug der Separatisten so gut wie sicher ausserhalb der Raketenreichweite war, um Ort und Richtung des Trümmerfeldes und die von Zeugen gehörten Detonation zu erklären. Im Gegensatz zu meinem Kenntnisstand vom 8.8. haben übrigens Zeugen ein oder zwei Detonationen, wahrscheinlich vom Raketensprengkopf wahrgenommen.
Die westlichen Regierungen, die Untersuchungskommision und die Ukraine haben sich abgesprochen, den Abschlussbericht zu MH 017 nur dann zu publizieren, wenn alle Beteiligten dem zustimmen. Eine wahrlich vertrauensbildende Massnahme! Wenn nichts Substantielles an die Öffentlichkeit kommt, kann man sich auch denken, wer es war. Auf Leaks dazu bin ich jedenfalls gespannt.
in der Ukraine schaffen es die teilweise sehr erfahrenen 15000 Mann der Separatisten gerade, zwei Städte zu halten. Berichte darüber wurden in den Medien inzwischen durch die Gräueltaten der ISIS verdrängt. Trotz deren Fanatismus und dem vielen Geld, wahrscheinlich aus Katar und Saudi-Arabien stammend, ist mir schleierhaft, wie deren zahlenmässig etwa gleichviele Kämpfer wie in Luhansk und Donetsk ohne Luftwaffe und mit ungepanzerten Fahrzeugen zwei Länder zumindest zum Teil erobern. Begleitet wird das Spektakel von Mordvideos und Terrordrohungen an Europa und die USA. Nicht gerade die PR, die im Westen die Akzeptanz für den Islam fördert. Eher wird das Samuel Huntingtons Theorie vom "Clash of Civilizations" stärken.

08.08.2014   Es ist etwas faul
heute vor drei Wochen ereignete sich in der Ostukraine der Absturz des Flugs MH 017. Sofort wurde von einem Abschuss geredet, erstmal durch eine BUK Boden-Luft Rakete. Später kamen Bordkanonen und Luft-Luft Raketen dazu. Beschuldigt wurden, je nach Nachrichtenquelle, ostukrainische Separatisten, Russland und das ukrainische Militär. Anfangs glaubte ich, dass es ostukrainische Seperatisten waren, die den Erfolg gegen ein ukrainisches Transportflugzeug Tage vorher wiederholen wollten und irrtümlich die malaysische Passagiermaschine abschossen.
Ob die Rebellen wirklich einen einsatzbereiten BUK Raketenkomplex, lediglich ein einzelnes Werferfahrzeug mit Feuerleitradar oder gar kein BUK System hatten, ist mir bis heute nicht bekannt, die Informationen dazu sind widersprüchlich. Allerdings flog die vorher abgeschossene Transportmaschine angeblich auf immerhin 5200m Flughöhe, was jenseits der IGLA Manpads ist und ein weiterreichendes Flugabwehrsystem impliziert.
So, jetzt sind 21 Tage vergangen und was ist herausgekommen? - Nichts, keine der groß angekündigten Informationen wurden bisher veröffentlicht. Warum? Wer hat die Informationen? Wem nützt das ganze? Eine kleine Stoffsammlung:
US Regierung und Russland bestätigten, daß ein US-Aufklärungssatellit zur Anschusszeit die Ukraine überflog - keine weitere Info.
Von dem durch die Rebellen an Malaysia und schliesslich an britische Spezialisten übergeben Flugschreiber - noch immer nichts.
Die vom ukrainischen Geheimdienst beschlagnahmten Aufzeichnungen der Flugsicherung - verschwunden.
Waffenspuren an der Absturzstelle? Wenn man die Bilder des durchsiebten Cockpits sieht, müssten da Splitter eines BUK Sprengkopfs gefunden werden - Nichts
Lediglich russische Bilder, die neben dem Reflex der Boeing 777 noch den schwachen Reflex eines weiteren Jets in der unmittelbaren Nähe zeigen. Von der NATO, was weitreichende Radardaten wie durch AWACS angeht. - Nichts
Fotos oder Videos der BUK? Die Rakete sollte für den Anflug auf 10km Flughöhe mindestens 15 Sekunden brauchen, neben einem Überschallknall den Blitz der Explosion sammt Knall verursachen und eine 30 Sekunden, eher länger, deutlich sichtbare weisse Spur am Tageshimmel hinterlassen. - Nichts.
Ausser dem letzten Punkt der fehlenden, mir zumindest nicht bekannten, Augenzeugen, sollten alle Informationen der Ukraine oder den westlichen, mit ihr verbündeten Staaten vorliegen. Warum hört man nichts davon? Könnte der Westen damit gegen Wladimir Putin hetzen, wäre alles lang in den Medien. So glaube ich mit jedem Tag mehr, dass die unveröffentlichten Daten weder Russland noch die verbündeten Separatisten belasten und dem Westen daher in seinem Konfliktkurs gegen Russland ungelegen sind. Wobei sich unsere Politiker sowieso Zug um Zug in eine schlechtere Lage manövrieren.
Ich hoffe bloss, dass uns der Ukrainekonflikt weder in einen weiteren kalten Krieg oder gar einen richtigen steuert.
Natürlich käme das gewissen Kreisen im Westen, z.B. dem militär-industiellen Komplex gerade recht. Es könnte ausserdem ein letzter Versuch der US-Eliten sein, das Land aus der nie beendeten Finanz-, Wirtschafts- und Gesellschaftskrise zu bringen. Schliesslich gelang den USA der richtige Aufschwung nach der Weltwirtschaftskrise auch nicht, wie allgemein angenommen, alleine durch den New Deal, sondern erst durch die kriegswirtschaftliche Produktionsausweitung im zweiten Weltkrieg. Geschichte und historische Wirtschaftsdaten sind interessanter als man gemeinhin denkt.
Das Problem ist nur, wie Dirk Müller treffend sagte, dass die USA in unserem Wald zündeln. Und unsere EU-Politiker nebst Mainstreammedien marschieren begeistert mit - kommt mir auch bekannt vor...

08.07.2014   Urlaub beendet
Am Samstag sind wir, nach einer Übernachtung in Kassel, wieder in Ulm angekommen. 11 Tage haben wir in einem Familienresort bei Neuharlingersiel an der Nordsee mit Ausflügen und Strand verbracht. Dank der Vollpension mußten wir uns nicht um das Essen kümmern, dies erwies sich als gute Entscheidung. Außer uns waren noch einige andere Familien mit nicht schulpflichtigen Kindern dort, wodurch unsere beiden Grossen schnell Anschluß fanden. Auch eine Kinderbetreuung gab es, in die konnte Anfangs nur Lilly gehen, Viola erst ab ihrem dritten Geburtstag, den wir im Hotel feierten.
So richtig entspannend waren die Ferien mit den drei Kindern trotzdem nicht. Viola war trotzig wie immer in den letzten Wochen und Mira, endlich mobil, wollte am Strand natürlich herumrobben und alles einschließlich Sand in den Mund nehmen.
Gerade war ich die ersten Tage in Traunstein, habe die während meines Urlaubs aufgetretenen Probleme behoben und den Verwaltungskram der letzten Wochen erledigt. Bis zu dem grossen Test in zwei Wochen habe ich noch eine schwierige Änderung und jede Menge Kleinigkeiten vor mir, hoffentlich reicht die Zeit.

19.06.2014   Bergradln
Die letzten Wochen war ich, wann immer das Wetter es zuließ, mit dem Mountainbike unterwegs. Weil es mir Spass macht, ich den Kopf frei habe und nebenher werde ich dabei ein paar überflüssige Kilos wieder los, die ich mir mit dem Frustfressen seit Weihnachten zugelegt habe. Dank den langen Tagen und dem guten Wetter war ich seit Montag jeden Tag auf irgend einem Berg.
An diesem Wochenende ist auch die traditionelle Sommerhütte mit Freunden. Obwohl ich diese gerne treffen würde, wollte ich diesmal nicht fahren. Mit den Kindern fühle ich mich dort nicht willkommen und ich muß mich dort sowieso um die Kleinen kümmern, während Uli mit den Leuten redet, die sie zugegebenermaßen noch seltener sieht als ich. Also bin ich auch wegen dem nahenden Projekttermin in Traunstein geblieben.

11.06.2014   Lilly wird 6, Viola raffiniert und Mira mobil
Gestern feierte Lilly 6. Geburtstag, mit einer von Mama gebackenen, schönen Torte und tollen Geschenken.
Viola: Am Samstag Mittag gabs ein Eis. Viola aß ihres teilweise und fing plötzlich an, das restliche auf Arme und Bauch zu verteilen. Als ich sie fragte, was sie da mache, antwortete die knapp Dreijährige: "Ich bin schmutzig und muß baden", was sie zusammen mit Schwester Lilly sehr gerne tut.
Mira drückt sich seit heute mit einem Arm hoch und zieht sich dann mit dem anderen voran, was auf unserem Fliesenboden gut geht. Sieht zwar komisch aus, aber jetzt hat sie einen Aktionsradius von etwa zwei Metern. Ich habe daraufhin die Treppengitter herausgeholt. Und sie hat ihre Vorliebe für Vanilleeis entdeckt. Während sie bei Kartoffeln den Mund leicht angewidert verzieht und nur einmal probiert, robbte sie dem Eis gleich hinterher.

05.06.2014   Bullshit jobs
Heute habe ich ein sehr interessantes Interview mit David Graeber, dem Autor von "Debt: The First Five Thousand Years" gelesen. (hier: www.salon.com ) In dem Gespäch ging es um ein Thema, das mich auch schon beschäftigt hat.
Seit sagen wir mal 100 Jahren ist die Produktivität stark gestiegen. Sicher nicht in vielen Bereichen so stark wie in der Landwirtschaft. So konnte im Jahr 1900 ein Bauer ca 4 Menschen ernähren, heute schafft er das für 140. Aber statt die Arbeitszeit der Menschen zu reduzieren und Freizeit zu schaffen, hat der Stress im Erwerbsleben die letzten 20 Jahre stark zugenommen. Wo ist dann der riesige Produktivitätsgewinn hin? Das habe ich mich bisher gefragt. Ein Teil floß in unsere gestiegenen Ansprüche, in Konsum, Zweitautos, Flachbildschirme und ähnliches. Aber bei weitem nicht alles.
Und hier kommt der Titel, die von David Graeber sogenannten "Bullshit jobs" ins Spiel. Heute sind drei Viertel aller Arbeitsplätze im Bereich Dienstleistungen, Administration und diffusem Management."Bullshit jobs" sind der Teil davon, von dem manchmal schon die Arbeitsplatzinhaber denken, daß sie eigentlich überflüssig sind. Genau deshalb fordern diese, bevorzugt im mittleren Management angesiedelten Mitarbeiter um ihre Wichtigkeit zu beweisen, Tabellen, Dokumente und Telefonkonferenzen von anderen genauso Wichtigen, definieren endlos Prozesse, die kein Mensch lebt und so weiter. Dummerweise belästigen sie damit auch die eigentlich produktiven Mitarbeiter, denen immer weniger Zeit für ihre eigentliche Arbeit bleibt. Und so werden Konzerne, staatliche Bürokratien und wir alle durch den Wasserkopf der "Bullshit jobs" und Selbstverwaltung trotz moderner Maschinen, Computer und hohem Energieeinsatz wieder unproduktiver.
Meine Mutter erzählte mir mal, daß sie in den Fünfziger Jahren in Deutschland mit einem Dutzend Kolleginnen die komplette Büroarbeit samt Buchhaltung einer Spinn- und Weberei mit 600 Arbeitern erledigte! Heute unvorstellbar!

21.05.2014   Römisches Geld
Durch die Beschäftigung mit Parallelen zur aktuellen Währungskrise habe ich mich in das römische Imperium vertieft. Dank Wikipedia findet man kompaktes Wissen zu den Kaisern und allen möglichen Aspekten der Geschichte. An anderen Stellen im Internet kann man römische Münzen recht günstig erwerben, für einigermassend erhaltene silberne Denare zahlt man ab 30 Euro. Was mich besonders fasziniert: Man hält ein Geldstück in der Hand, das knapp 2000 Jahre alt ist, mit dem ein Römer eingekauft hatte und das dann den Untergang des Imperiums, das Mittelalter und schliesslich die Neuzeit unbeschadet überstanden hat.
Auch spannend sind wieder die Parallelen zu heute. Während des Aufstiegs der römischen Republik, dem Beginn des Kaiserreichs unter den Juliern bis zu dem folgenden Höhepunkt der Adoptivkaiser (ca 160) blieb der intrinsische Wert mit einem Silbergehalt von etwa 3.4 Gramm annähernd gleich. Um die höheren Militärausgaben unter den Severern zu kompensieren, wurden die Münzen verschlechtert, bis die Antoniniane in der Zeit der Reichskrise zwischen 250 und 270 nur mehr mit Silbersud überzogene Bronzemünzen waren.
Deshalb habe ich mir eine kleine Sammlung römischer Denare und deren Nachfolger, den Antoninianen gekauft. Erstaunlich, wie fein die Stempelschneider damals die Portraits anfertigten.
Aber die Münzen waren damals nicht nur Geld, sondern auch ein wichtiges Propagandamittel, um die Leistungen der Herrscher herauszuheben.

13.05.2014   vor der Europawahl
Alles ruhig, keine Probleme in Europa, alles wird gut...
Inzwischen hängen überall Wahlplakate. Parteiübergreifend mit belanglosen Phrasen wie "Gemeinsam erfolgreich in Europa". Selten wird es konkret, z.B. für Volksentscheide, was mir wichtig ist. Auch von dem aufdiktierten Freihandelsabkommen TTIP liest man wenig, eigentlich sollte die Aussicht auf Clorhühnchen die sonst so ernährungsbewußten Bürger aufschrecken. Auch daß nach Ratifizierung von TTIP Konzerne Schadenersatz schon für durch Gesetze potentiell entgangene Gewinne einklagen können, interessiert wenig. Merken werden sie es, wenn die Tabakindustrie Milliarden fordert, weil sie keine Zigaretten an 12-Jährige verticken kann. Ja ich weiß, das bezieht sich auf die derzeitige Gesetzeslage, also kann das nicht passieren, aber den vielen Konzernanwälten wird schon was einfallen.
Ich für meinen Teil kann dann gar nicht so viel undeklarierten Genmais fressen, wie ich kotzen könnte!

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