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14.08.2020   Xenozoen 2020 und einheimische Schmetterlinge
nachdem ich vor zwei Wochen schon bei der Fahrt auf den Teisenberg nach Springkraut und Schmetterlingen Ausschau gehalten habe, war ich am Mittwoch (12.8.) gespannt, ob ich diesmal mehr der grossen Falter sehen würde. Nachdem ich bei der Anfahrt nach Hammer schon ein paar fliegen sah und der Tag obendrein sonnig und warm war, startete ich den Aufstieg sehr optimistisch. Immerhin 124 Kaisermäntel sind es geworden, letztes Jahr waren es 2.5 mal so viele (siehe 2019, 2018 und 2017 ).
Daneben kamen mir noch 6 Admirale, einige Weisslinge und vielleicht 15 Augenfalter unter.
Das drüsige Springkraut hat sich auf der Strecke weiter vermehrt, kleine Exemplare in wenig dichten Gruppen habe ich bis ca 1070m Höhe gesehen, das werde ich nach dem Urlaub im September noch genauer prüfen.

Update 19.08.: 75 Kaisermäntel auf der selben Strecke. Ich war aber schneller unterwegs als letzte Woche, vielleicht habe ich ein paar übersehen. Das letzte Springkraut bei 1130m am Südhang.

Update 08.09.: nur 2 Kaisermäntel, im Tal bei Ruhpolding. Das letzte, recht kümmerliche Springkraut auf dem Weg von Brand zur Jochbergalm war am eher schattigen, bewaldeten Nordhang bei etwa 1000m.

Update 16.09.: ein letzter Kaisermantel auf dem Weg zum Teisenberg.
08.08.2020   Sella Ronda
Nachdem ich dieses Jahr wieder etwas fitter als 2019 bin, wollte ich mal wieder die Sella Ronda mit dem Fahrrad fahren. Die Dolomiten mag ich sehr, insbesondere Langkofel und Sella beeindrucken mich. Wie immer ging es gestern sehr früh, genau gesagt um 2h mit dem Auto los. Um 5h20 stieg ich an einem sehr günstig gelegenen Parkplatz oberhalb von Wolkenstein nur ein paar Meter von der Rundstrecke entfernt auf das Fahrrad. Sella Joch, Pordoi und Campolongo gingen gut, am Grödnerjoch war der Verkehr recht lästig und es wurde trotz leichter Bewölkung allmählich heiss. Wie beim letzten Mal (2016) hielt ich oft zum Fotografieren, so dass ich erst gegen 11h00 wieder am Auto war. Danach ging es über einen Zwischenstop in Augsburg nach Ulm.
02.08.2020   Verbote
Letztens ist mir die ständige Zunahme von mehr oder weniger sinnfreien Verboten wieder besonders aufgefallen. Der Fahrradweg an einer belebten Landstrasse war wegen Bauarbeiten gesperrt, Fahrradfahrer wurden über die Strasse umgeleitet. Betrachtete man den gesperrten Bereich, so war lediglich eine kurze Strecke vorsichtig befahrbar, der Rest war frei. Lustigerweise hängt das Verbotsschild auch heute, sicher 6 Wochen nach Baustellenende, noch immer dort und behauptet, daß über den neu geteerten Weg keine Durchfahrt möglich sei.
Aber mein neues Lieblingsverbot ist sind gleich zwei Schilder übereinander: "Weg führt nicht weiter" und "für Radfahrer komplett gesperrt". So was würde ich bei einem metertiefen Graben oder in der Nähe Tschernobyls erwarten! Nichts dergleichen, auf einem kurzen Stück von vielleicht 50 Metern fehlt der Teer, dafür ist die ausgeschilderte Umleitung ein riesen Umweg.
Da braucht sich die Obrigkeit nicht zu wundern, daß sich Hinz und Kunz auch über sinnvollere Verbote hinwegsetzen.
28.07.2020   Schmetterlinge
letzten Donnerstag (24.7.) war ich mal wieder auf den Teisenberg unterwegs und habe Ausschau nach Springkraut und Schmetterlingen gehalten. Von den letztes Jahr so häufigen Kaisermänteln habe ich nur 8 entdeckt, dafür einige Admirale. Allerdings war der Höhepunkt der grossen Falter auch erst 14 Tage später letztes Jahr.
06.07.2020   Nachtleuchtende Wolken
Gestern sind mir bei der Fahrt am späten Abend mit dem Auto nach Traunstein zum ersten Mal die nachtleuchtenden Wolken so richtig aufgefallen. Ich hatte sie zwar schon früher manchmal wahrgenommen, mich aber nie damit beschäftigt. Gestern hatte ich aber meine Spiegelreflexkamera dabei, so dass ich von einem Autobahnparkplatz und einer Ausfahrt aus einige Aufnahmen machen konnte. Zur Info: Der Beleungtungseffekt entsteht durch die Streuung von Sonnenlicht an ca 85 km hohen Eiskristallwolken und die nachtleuchtenden Wolken sind in Deutschland einige Wochen um die Sommersonnwende ca eine Stunde nach Sonnenuntergang (oder vor Sonnenaufgang) zu sehen, wenn man Glück hat. Kurze Darstellung der Geometrie: wikipedia.de
und ausführlicher mit vielen Bildern: www.leuchtende-nachtwolken.info
mit Fotos der unterschiedlichen Typen: www.nightskyhunter.com
06.06.2020   Testwoche
Vorletzte Woche war Uli krank und ich musste schon nach einem Vormittag in Traunstein wieder nach Ulm. Neben der Betreuung der Kinder, Hausaufgaben, Einkaufen, Kochen und Haushalt habe ich versucht, etwas zu arbeiten. Inzwischen kann ich nämlich mit dem Laptop über VPN mit VNC direkt auf meine Entwicklingsmaschine im Büro zugreifen, was erstaunlich performant funktioniert. Ich benutzte diese Woche sozusagen als Test, ob ich als "Alleinerziehender" zurechtkomme . Klar, Homeoffice mit drei Kindern und kranker Frau ist anstrengend und in vier Arbeitstagen kamen nur 10 Arbeitsstunden raus. Allerdings würde sich das im Regelbetrieb sicher einspielen, so dass ich einen Halbtagsjob wahrscheinlich schon hinbekäme. Test also erfolgreich - und Uli auf dem Weg der Besserung.

18.05.2020   Corona
Ab Anfang März stiegen die gemeldeten Fallzahlen der durch COVID-19 Infizierten in Deutschland explosionsartig an, was mich ziemlich beunruhigte. Die aus China und zunehmend aus Italien kommenden Informationen trugen auch ihren Teil dazu bei. Als ich dann nach Wochenende und Montag in Ulm und der Nacht in Vachendorf im Büro ankam, war mir der Appetit auf Frühstück durch die Nachrichten meines RSS-Feeds schon vergangen. Obendrein war ich allein, alle anderen Büros standen leer - die festen Mitarbeiter des Kunden waren alle ins Homeoffice gewechselt. Auch auf Mittagessen, Pizza aus der Gefriertruhe oder Nudeln, hatte ich keine Lust. Da ich Abends ich in Vachendorf sowieso fast nie etwas esse, wachte ich am nächsten Morgen nach ca 36 Stunden ohne feste Nahrung auf. Ich hatte mit ordentlich Hunger gerechnet, verspührte aber kaum welchen und zog das Fasten noch zwei weitere Tage durch. Na ja, echtes Fasten war es eigenentlich nicht, ich trank Cappuccino, Apfelschorle und Cola, in Summe ca 600 Kalorien am Tag. Aber der Gewichtsverlust war merklich und mir ging es sowohl körperlich als auch psychisch gut. In den folgenden Wochen probierte ich das noch ein paar Mal, nicht jede Woche, mit identischem Resultat und dem angenehmen Effekt, mein Gewicht um einige Kilo reduziert zu haben. Wie gesagt, geht es mir bei dem "Fasten" recht gut. Nur wenn ich nach 72 Stunden ohne feste Nahrung mit dem Mountainbike einen Berg hoch fahre, spielt mir mein niedriger Blutdruck manchmal einen Streich....
War der ganze Coronakram doch für was gut.

16.04.2020   Corona
ich bin nun wirklich kein Freund der deutschen Regierung und finde immer noch, dass diese Januar und Februar vollkommen ungenutzt verstreichen ließ, anstatt die Produktion von Masken und Schutzausrüstung zu starten und diese parallel auf dem Weltmarkt zu kaufen. Aber immerhin wurden, wenn auch wieder verspätet, Massnahmen ergriffen. Meiner Meinung nach haben diese bisher Schlimmeres verhindert, siehe den letzten Eintrag hier. Wenn nun irgendwelche Medien behaupten, die Ausgangssperre würde nichts bringen, dann halte ich das anhand der Zahlenreihen für fraglich, es könnte höchstens sein, dass die Bevölkerung die Warnungen ernst nahm und das Verhalten von sich aus zeitlich passend änderte. Der Zeitversatz von Implementierung der Massnahme bis zur Wirkung entspricht in etwa dem Median der Inkubationszeit (etwa 5 Tage)
DatumGesamtzahl (1)Zunahme (2) 
08.03.1.01827% 
09.03.1.15113% 
10.03.1.28111% 
11.03.1.90849% 
12.03.2.0789% 
13.03.3.05947% 
14.03.3.75823% 
15.03.4.58522% 
16.03.7.27259% 
17.03.9.25727%Schulschliessung
18.03.11.97329% 
19.03.14.48121% 
20.03.19.71136% 
21.03.22.21313% 
22.03.23.9748% 
23.03.29.05621%Ausgangssperre
24.03.32.78113% 
25.03.37.32314% 
26.03.43.64617% 
27.03.50.17815% 
28.03.57.69515% 
29.03.60.6595% 
30.03.66.1259% 
31.03.70.9857% 
01.04.76.5448% 
02.04.84.60011% 
03.04.90.9648% 
04.04.95.6375% 
05.04.98.7723% 
(1) kumulative Fälle, Quelle: Dashboard der Johns Hopkins University, jeweils etwa 21h00-22h00
(2) Zunahme vom vorherigen Tag in %, gerundet.


05.04.2020   Corona
Schon als ich Samstag abend mit dem Auto von Ulm nach Traunstein gefahren bin, hat mich die fast leere Autobahn beeindruckt. Das erinnerte mich an die autofreien Sonntage zur Zeit der Ölkrise und so muss es Ende der 1940er ausgesehen haben. Auf meiner Runde mit dem Fahrrad tags darauf erschien mir der mangelnde Verkehr als beängstigendes Menetekel der Veränderung und des Wirtschaftszusammenbruchs. Keine Ferienreisenden, fast kein Warentransport. Am Sonntag fuhren auch zu Normalzeite viel weniger LKWs, aber in Bayern ist das Fahrverbot derzeit aufgehoben.
Heute sind offiziell knapp 100.000 Menschen in Deutschland mit COVID-19 infiziert, diesmal hat es immerhin 28 Tage zur Verhundertfachung der Fallzahl gedauert (am 8.3. waren es 1000). An dieser Zahlenreihe sieht man übrigens die Auswirkungen der Schulschliessungen (16.3.) und Ausgangssperre (23.3.). Jeweils etwa 6 Tage später fielen die Neuinfektionen von >20% pro Tag auf 15% bzw 8%. Auch wenn ich die Ausgangssperre und das Schliessen der meisten Geschäfte nicht gut finde und eher durch eine Maskentragepflicht ablösen würde.

18.03.2020   Corona
jetzt sind gerade mal zwei Wochen seit dem letzten Bericht vergangen. Zwei Wochen, die das Leben hier in Deutschland gravierend verändert haben. Die verschlafene Politik hat halbwegs reagiert, wenn auch in meinen Augen, besonders was Schutzausrüstung und Tests angeht, bei Weitem nicht umfassend genug!
Am 1.3. waren in Deutschland offiziell 100 Menschen mit COVID-19 infiziert, heute, am Mittag des 18.3., waren es 10.000! 100 mal so viele in nur 17 Tagen!
Das macht eine Zunahme der Fäle um 30% pro Tag, alse eine Verdoppelung in 2-3 Tagen!
Im Bekanntenkreis kommen die Einschläge näher: Der Lehrer des Sohnes eines Bekannten ist positiv ... Ich versuche meine Konsequenzen daraus zu ziehen: Am 7.3. bin ich das letzte Mal mit dem Zug gefahren, mit Schutzmaske, Handschuhen und erste Klasse im leeren Abteil. Inzwischen bewege ich mich nur noch mit Auto und Fahrrad fort. Einkaufen, Tanken ec nur mit Maske und Handschuhen, auch wenn andere Kunden blöd schauen. Am Auto dann die Ausrüstung ausziehen und zuhause ab in den Backofen, 40 Minuten bei 70 Grad. Um das zu prüfen habe ich mir extra ein Backofenthermometer geleistet - als man noch einkaufen konnte.
Beim Kunden sitzt pro Büro höchstens einer, der Rest ist im Homeoffice. Wenn ich was vom Entwickler im Nebenzimmer will, rufe ich an. Im Kaffeeraum ist immer nur einer und meine Hände sind ganz rauh vor lauter Seife und Desinfektionsmittel.

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